Pfarrkirche Söll

Pfarrkirche SöllVom schlichten Holzkirchlein zum Söllandler Bauerndom ... Die Geschichte unseres dörflichen Wahrzeichens - der herrlichen Pfarrkirche - recht weit in die Sagenwelt vergangener Jahrhunderte zurück.

Über den Standort der ersterbauten Kirche gibt es eine Sage, wonach eine Schwalbe mit blutgetränkten Hobelspänen den Platz auf wunderbare Weise angekündigt habe, als die ersten Siedler zu Hauning-Dorf eine kleine Kirche errichten wollten. Mit dieser seltsamen Überlieferung beginnt aber auch die Geschichte unserer Pfarrkirche.

Schon lange vor dem Jahr 1000 dürfte ein Holzkirchlein den weithin sichtbaren Hügel inmitten des Talbodens geziert haben. Danach erbauten die Bewohner um 1050 eine aus Stein gemauerte Kirche im romanischen Stil. Sie war wohl alsbald viel zu klein.

1361 wird bereits von der Einweihung einer gotischen Pfarrkirche mit zwei Seitenaltären berichtet. Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese gotische Vorgängerin mit insgesamt 5 Altären ausgestattet. Baustil und Innenarchitektur sollen nach alten Quellen viel Ähnlichkeit mit der St. Leonhard-Kirche bei Kundl haben. Diese gotische Kirche stand genau 400 Jahre, bis sie "allzu eng und wegen ihres Alters ser unschön" (Originalquelle) geworden war.

Mit dem Bau einer neuen Pfarrkirche wurde nach der bischöflichen Bewilligung 1764 begonnen, dem am 17. November 1771 schon die feierliche Einweihung folgte. Über den Bau, der aus Spenden und kirchlichem Vermögen bezahlt wurde, gibt es eine legendenhafte Überlieferung, die den damaligen technischen Aufwand sehr anschaulich beschreibt: man errichtete für die Zubringung der Steine und des Mörtels eine riesige "Fuhrbrücke" vom Entingerbühel zum Kirchenhügel. Sie soll so breit und stark gebaut gewesen sein, dass mehrspännige Fuhrwerke darauf Platz gehabt hätten. Jedenfalls bezeichnet man die Söller Pfarrkirche wegen ihrer beeindruckenden Größe und Schönheit überall als den Söllandler Bauerndom, der zu den schönsten Kirchen des Alpenraumes zählt.

Die herrliche Pfarrkirche von Söll, die ein Meisterwerk der spätbarocken Bauweise mit zahlreichen Rokokoelementen darstellt, ist den Hl. Petrus und Paulus geweiht. Dem imposanten Hochaltar stehen die vier Seitenaltäre samt Figurenreichtum nichts an Schönheit und Fülle nach. In großer Ehrfurcht und Andacht erfreut man sich sich an der unnachahmlichen Pracht der herrlichen Fresken, die vom Schwazer meister Chrisoph Mayer stammen.

Seit 200 Jahren lädt ein klangreiches Glockengeläute (1948 letzte Glockenweihe) zum Kirchgang und bei festlichen Anlässen schallt der herrliche Orgelklang der im Jahre 1982 neu installierten Orgel durch das Gotteshaus. Das Ortsbild der Gemeinde Söll hat durch die neue Friedhofsanlage ein neues Gepräge bekommen, das die Kirche als Dorfmittelpunkt noch mehr hervorhebt. Die Gräberfelder rund um die Kirche wurden um Jahre 1980 großzügig erweitert, sie erhielten eine komplette Einfriedung, eine schmucke Aufbahrungskapelle wurde errichtet.

Im Jahre 1996 wurde der bis dahin noch im ursprünglichen Zustand befindliche Teil des Friedhofes saniert. Zu den meistbesuchten Kulturdenkmälern der Gemeinde Söll zählen auch die vielen Kapellen, die mit viel Sorgfalt und finanziellem Aufwand von der einheimischen Bevölkerung erhalten werden, wobei drei davon besonders erwähnens- und sehenswert sind: das Stampfangerkirchlein, die St. Anna-Kapelle zu Lengau sowie die Pirchmooser-Kapelle. Speziell durch die landwirtschaftliche Tradition der Gemeinde und dem Brauchtum der Bauern, das immer noch vorhanden ist, hat die Religion einen hohen Stellenwert in der Gemeinde. Gesangsvereine, Musikkapelle, Jungschargruppen usw. ermöglichen die aktive Betätigung der Gemeindebürger bei zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen. Nähere diesbezügliche Informationen finden Sie unter "Veranstaltungen".

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